„Robin Hood ist da! “ lautete das Motto unseres sozialen moveanddo Tages Ende September in Esslingen in der Nähe der Katharinenlinde.
Eigentlich hätte ich am Morgen lauter kleine und große Robin Hoods und Lady Marians an unserem Treffpunkt, dem CVJM Häuschen erwartet, aber für Strumpfhosen und Waldkleider war es wohl doch etwas zu frisch. Wir alle waren sehr gespannt, was der Tag wohl mit sich bringen würde.
Bei einer heißen Tasse Kaffee und gewärmt von den ersten Sonnenstrahlen war die Laune bereits von Anfang an bestens. Schon bald wurden wir in vier Teams eingeteilt. Ich fand mich in einer bunt- gemischten Gruppe wieder– Diversity at its best! Wir hatten typische Mädchen, Draufgänger, coole Typen, Besserwisser, Spaßvögel und natürlich auch jegliche Mischung all dieser Typen bei uns im Team- und das bei den Jungen und den Älteren. Team GELB war geboren.
Unsere erste Aufgabe bestand in einer Geo-Caching Tour über die Esslinger Weinberge. Hier waren die Digital Natives – die Schüler- klar im Vorteil, die die virtuell geführte Runde per GPS Tracker und WhatsApp Anweisungen von der Zentrale bestens kontrollierten. Da Alwin der einzige von uns war, der schon einmal einen GPS Tracker in der Hand hatte, wurde er als unser Anführer gewählt.
An den einzelnen Stationen gab es kleine Quizfragen oder Aufgaben zu bewältigen.
Toll war ein Spiel, bei dem es galt mit Hilfe eines Seils, Klettergurt und Helm eine Schatztruhe aus einem verseuchten See zu bergen. Unsere pfiffige Schülerin Vera verzichtete auf unnötige Komplexität- band das Seil zum Lasso und fing die Schatztruhe damit ein. Die Aufgabe hatten wir nach 1 Minute gelöst. Danach haben es sich die Ingenieure unter uns natürlich nicht nehmen lassen , das Seil um Bäume zu binden, eine Schüler in Klettermontur über den See abzuseilen, damit sich dieser die Schatztruhe angeln kann. Das hat dann also doch nochmal 30 Minuten gedauert. Mein Fazit: manchmal sind die pragmatischen Lösungen eben die Besten. Girl Power.
Was für ein Abenteuer. Die meisten Checkpunkte der Tour haben wir ohne Probleme gefunden, nur am Ende ging es einmal wild durch Sträucher und einen steilen Berg hinauf, der wohl nicht ganz so als offizielle Route vorgesehen war. Aber egal, der Weg ist das Ziel und das ganze Team war gefordert, um alle heil auf die Bergkuppe zu befördern.
Alwin musste sich nach dieser Etappe erstmal erholen und schwor laut, dass er so eine Job nie mehr machen würde. Es sei wirklich schlimm, so einen Haufen zusammen zu halten. Als ich ihm entgegnete, man könne sich seine Mitarbeiter halt nicht aussuchen, musste er dann doch lachen und sein Ärger war schnell verflogen.
Im zweiten Spiel wurden wir kreativ und sollten den Begriff „Team Work“ bildlich mit Waldmaterialien darstellen. Das Motiv wurde richtig schön und alle waren mit Eifer dabei. Nebeneinander entstanden so im Laufe des Tages vier schöne Darstellungen desselben Gedankens.
Konzentration und Spaß versprach die dritte Station, das Bogenschießen. Es war schön zu sehen und zu erleben, wie vor allem die Schülerinnen sich umeinander und um uns kümmerten und jeder kleine Misserfolg mit guten Ratschlägen und Tipps begleitet wurde. „Du musst dir einfach jemanden vorstellen, den du erschießen möchtest“, bekam ich als Tipp. „Ich will aber gar niemand erschießen, ich bin Pazifist“ meinte ich und bekam zu hören, ich sei viel zu gutherzig. Im Nachhinein war der Tipp gar nicht schlecht, meine Erfolgsquote danach war wirklich viel besser.
Als absolutes Highlight durften wir in der vierten Station eine wirklich tiefe Schlucht auf einer wackeligen Slackline überqueren. Zwar waren wir bestens betreut und gut gesichert, aber ich denke wir alle kamen an unsere Grenzen. Und Mittagessen gab es wirklich erst als alle im Team einmal hin und zurückgeklettert waren. Höchste Disziplin und trotzdem jede Menge Spaß.
Inzwischen waren alle Teams von ihren Abenteuern zum Treffpunkt zurückgekehrt und freuten sich auf ein zünftiges Burger-Essen vom Grill.
Wir verabschiedeten uns mit einem gemeinsamen Spiel am frühen Nachmittag von den netten Betreuern und Organisatoren und den tollen Mitstreitern, den Schülerinnen und Schülern.
Alles in allem war es ein geschenkter „sozialer Tag“, an dem am Ende ich das Gefühl hatte der Beschenkte zu sein. So viel Offenheit, Freundlichkeit und Teamspirit und vor allem Unvoreingenommenheit der Schülerinnen und Schüler uns Erwachsenen gegenüber habe ich schon lange nicht mehr so intensiv erlebt.
Danke an die Laureus Sport for Good Foundation Germany und an das Programm moveanddo fürs Möglich-Machen.
Elke Piepenbring, Strategin bei der Daimler AG